Aufholbedarf in bestimmten Bereichen
Das Leitungsteam für den Jugendsektor der TSG Balingen ist mit Christian Krampulz nun vollständig.
Christian Krampulz trägt ab 1. Juli die Verantwortung für den administrativen Bereich der Balinger Nachwuchsabteilung. Er unterstützt damit Marc Schuster, der den sportlichen Bereich verantwortet. „Christian war unser Wunschkandidat“, so Schuster. Krampulz, der schon als Kreisbeauftragter des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ oder als WFV-Schulfußballreferent des Bezirks Zollern fungierte, sei die ideale Besetzung für die vakante Position, so der Sportliche Leiter der TSG-Jugend. Krampulz ist seit 2016 Jugendleiter beim SV Gruol.
Zuletzt hatten Schuster & Co. das 2008 vom damaligen Jugendkoordinator Nico Willig eingeführte und etablierte Nachwuchskonzept erweitert, modernisiert und veröffentlicht. Nun gehe es darum, sagt Schuster, dass das Papier auch auf dem Rasen mit Leben erfüllt werde. „Eine Ausbildungskonzeption ist in der Tat nur so gut, wie sie am Ende auch verinnerlicht und von den Trainern umgesetzt wird.“ Um dies zu gewährleisten, habe die TSG intern einige Prozesse umgestellt respektive neu definiert. Konkret: „Von administrativen Themen wie beispielsweise der Einführung von Stellenbeschreibungen, Leistungsbewertungen oder Arbeitsanweisungen bis hin zu operativen Themen, etwa der konkreten Umsetzung der Ausbildungskonzeption, Feedbackgesprächen mit den Trainern oder Hilfestellungen bei Fragen nach Möglichkeiten bezüglich Trainerlizenzierung, haben wir versucht, einen nachhaltigen Prozess zu schaffen und zu definieren“, erörtert Schuster beispielhaft. Schon unter Willig hatte die TSG die Entwicklung vorangetrieben, sich auch im Nachwuchsbereich am Leistungsfußball zu orientieren.
Der nächste Schritt sieht eine Ausrichtung der eigenen Nachwuchsabteilung an der Arbeitsweise von Nachwuchsleistungszentren vor, angepasst an die finanziellen und personellen Ressourcen eines Amateurvereins. Den Unterschied beschreibt der 37-Jährige: „Ein Verein, der ein Nachwuchsleistungszentrum betreiben will, muss die Lizenzierungsvorgaben des DFB erfüllen, unter anderem sind diese infrastruktureller, finanzieller und sportlicher Natur.“ Diese seien für Nicht-Profivereine wie die TSG „nur schwer bis gar nicht umsetzbar“, meint Schuster. „Sportlich sind wir aktuell sicher nicht ganz weit weg – in den anderen beiden Bereichen haben wir enormen Aufholbedarf.“ Der Weg, den die TSG nun beschreiten will, sei mit den aktuellen Mitteln der Kreisstädter allerdings durchaus umsetzbar. „Dennoch muss eine weitere Professionalisierung mit einhergehen“, sagt Schuster. „Das wird allerdings nicht von heute auf morgen passieren.“
Pressebericht aus dem Zollern-Alb Kurier
von Marcel Schlegel
Foto: Sterr