Spielberichte und News

TSG Balingen

LAUBLE TRIFFT, BALINGEN SIEGT: 1:0

Von unserem Medienpartner Zollern-Alb-Kurier:

TSG bestraft Unachtsamkeit

Oberliga Im württembergischen Derby baute Balingen am Samstag gegen Göppingen die Erfolgsserie aus. Joker Lauble erzielte das 1:0. Von Marcel Schlegel

Wenn sich zwei Mannschaften die Waage halten, geben am Ende Kleinigkeiten den Ausschlag besser: kleine Unachtsamkeiten. Und genau das war am Samstag auch in der Balinger Bizerba-Arena der Fall.

Nur wenige dieser Nachlässigkeiten hat sich der 1. Göppinger SV am Samstag gegen die TSG Balingen geleistet. Der Aufsteiger trat defensiv diszipliniert auf und überließ der TSG kaum Räume. Doch letztlich reichte dem Oberliga-Vierten ein Göppinger „Geschenk“, um die Heimpartie mit 1:0 zu gewinnen und sich die Saisonpunkte 24 bis 26 zu sichern.

SVG-Trainer Gianni Coveli sollte später davon sprechen, den Balingern „in die Falle gelaufen“ zu sein. Man wisse schließlich um das starke Umschaltspiel der TSG, nur einmal habe sich seine Elf eben einen haarsträubenden Ballverlust im eigenen Spielaufbau geleistet und die besagte Falle schnappte zu. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die Göppinger die vormals offene Partie zu übernehmen schienen.

Kaan Akkaya hatte in der 68. Minute Patrick Lauble über die linke Außenbahn steil geschickt. Balingens flinker Torjäger, nur sechs Minuten zuvor ins Spiel gekommen, gewann das Laufduell gegen seinen Göppinger Gegenspieler, legte sich den Ball zwar etwas zu weit vor, doch spitzelte diesen in letzter Sekunde noch an SVG-Keeper Kevin Rombach vorbei in die Maschen zum 1:0, zum Balinger Siegtreffer.

Insgesamt sahen die 700 Zuschauer ein Württemberg-Derby, das keinen Sieger verdient hatte. Die Volkwein-Elf fand zwar besser in ihr Heimspiel, hatte durch Hannes Scherer, dessen Schuss aus acht Metern abgefälscht wurde (4. Minute), und Jörg Schreyeck, der den Ball aus der Nahdistanz im Fallen über den Göppinger Kasten schoss (5.), direkt nach Anpfiff zwei gute Möglichkeiten. Dann jedoch hatte sich der SVG, der auf Platz neun zurückgefallen ist (20 Punkte/15 Spiele), auf den Gegner eingestellt und spielte in einem intensiv und aggressiv, aber jederzeit fair geführten Prestigeduell munter mit. Der Albstädter Kevin Dicklhuber schoss einen Freistoß von weit draußen übers Balinger Tor (22.), Scherer verzog nach Akkaya-Pass im Abschluss (22.) dann war Pause.

Nach einem müden Wiederbeginn war es Nebih Kadrija mit einem Schuss ins Balinger Außennetz, der dem Derby wieder Fahrtwind verlieh (52.). Die Göppinger gewannen etwas die Oberhand, dann jedoch kam Lauble in die Partie: Erst schoss der zuletzt angeschlagene Torjäger noch ins Außennetz (65.), dann traf der Joker ins Schwarze. In der Schlussphase machte Göppingen noch mal Druck, Marcel Schmidts versuchte per Kopfball vergeblich, TSG-Keeper Marcel Binanzer zu überwinden (79.), Kadrija verfehlte mit seinem Flachschuss nur um Haaresbreite das Balinger Gehäuse (80.) und Dicklhubers Freistoß in der 85. Minute strich nur hauchdünn am Balinger Lattenkreuz vorbei.

Die erneut solide arbeitende Abwehr der Kreisstädter hielt dem Druck der Gäste stand und feierte nach 94 umkämpften Minuten den fünften Sieg in Serie. Matchwinner Patrick Lauble sei Dank.

TSG Balingen: Binanzer; Konz, Kurth (90.+3 Seeger), Schmitz, Schreyeck, K. Akkaya (76. Pflumm), Schuon, Müller, Pettenkofer, Foelsch (82. Eisele), Scherer (62. Lauble).

Tor: 1:0 Lauble (68.).

Schiedsrichter: Hafes Gerspacher (Heitersheim).

Zuschauer: 700.

 

Göppingen

tappt in

die Falle

Oberliga Die Trainer waren sich einig: Über ein Remis hätte sich Balingen gegen Göppingen nicht beklagen dürfen.

Balingen. Lange funktionierte, was Gianni Coveli seinen Jungs vom 1. Göppinger SV in der Begegnung bei der TSG Balingen aufgegeben hatte. „Wir wollten das Spiel in die Tiefe verhindern“, sagte der Trainer des Aufsteigers.

Das sei seiner Mannschaft nach kurzen Anlaufschwierigkeiten bis zur Pause auch gelungen. Doch nur einmal passten die Göppinger in der zweiten Spielhälfte nicht auf und direkt schepperte es: Balingens eingewechselter Torjäger Patrick Lauble erzielte nach einem Konter nach etwas über einer Stunde den Siegtreffer. Coveli ärgerte das, fand er doch, dass seine Truppe sich einen Punkt in der Bizerba-Arena verdient gehabt hätte. „Da sind wir in die Falle getappt“, so der Göppinger, der dem Tor des Tages folgende Kausalkette zuwies: ein unnötiger Ballverlust im Spielaufbau, eine ungeordnete Hintermannschaft und eine Balinger Offensive, die das tat, was sie kann. „Das Umschaltspiel der TSG ist bekannt und mit dem schnellen Lauble haben sie den idealen Mann für diese Spielweise in den Reihen.“ Und weiter: „Die Balinger haben mit einer Aktion gezeigt, was sie auszeichnet.“

Ob der fünfte Sieg in Serie die Kreisstädter sind seit sechs Spielen ungeschlagen verdient gewesen sei, wurde Ralf Volkwein am Samstag gefragt. „Das müssen andere entscheiden“, sagte Balingens Coach. „Es hätte in beide Richtungen ausgehen können.“ Unverdient war der achte „Dreier“ im 15. Saisonspiel jedenfalls auch nicht. Auch weil Volkweins Taktik aufging: In der ersten Hälfte habe man auf das Flügelspiel und den kopfballstarken Mittelstürmer Hannes Scherer gesetzt. Nach der Pause dann brachte der TSG-Trainer den flinken Lauble in die Partie, um das Konterspiel zu forcieren. „Uns war klar, dass wir, je länger das Spiel geht, mehr und mehr Räume bekommen werden. Das hat uns in die Karten gespielt.“

 

Vorbericht aus dem Stadionheft:

Willkommen, 1. Göppinger SV!

Vor einer mehr als interessanten Hausaufgabe steht die TSG Balingen: Das Oberliga-Heimspiel gegen den starken Aufsteiger 1. Göppinger SV dürfte zum einen zahlreiche Zuschauer anlocken – zum anderen stellt es eine große sportliche Herausforderung dar. Denn: Die Göppinger sind sehr schwungvoll in die Saison gestartet und bieten eine ganze Reihe von Klassekickern auf – unter anderem den Ex-Albstädter und Ex-Kickers-Profi Kevin Dicklhuber. Allein schon wegen „Dickl“ wird sich mancher Fan den Spielbesuch nicht entgehen lassen.

Die Partie steht unter der Leitung der südbadischen Schiedsrichter Hafes Gerspacher (Kandern), Arne Grigorowitsch (Allmannsweiler) und Daniel Roeder (Nimburg). Den Referees wünschen wir ein leichtes Amt – und uns allen 90 spannende, sportlich-faire Fußballminuten!

In der Oberliga standen sich Balingen und Göppingen noch nie gegenüber. Die letzten beiden Duelle fanden auf Testspielbasis statt, wobei sich die TSG zweimal – im Juli 2014 (Torschütze Marc Pettenkofer) und im Februar 2015 (Andreas Kohle) – hauchdünn mit 1:0 durchsetzte.

Der 1. Göppinger SV ist eine große Hausnummer im baden-württembergischen Amateurfußball. Die Elf vom Hohenstaufen war württembergischer Meister und Pokalsieger, spielte sogar schon zweitklassig und zählte zu den Gründungsmitgliedern der 1978 eingeführten Oberliga Baden-Württemberg. Mitte der 90er-Jahre folgte der Sturz bis in die Bezirksliga, in der man noch bis 2007 beheimatet war. Über die Landes- und Verbandsliga gelang im vorigen Sommer die lange ersehnte und umjubelte Oberliga-Rückkehr.

Die Mannschaft von Trainer Gianni Coveli (46) trotzte zuletzt dem Aufstiegsanwärter 1. CfR Pforzheim mit einer imponierenden Energieleistung ein 2:2 ab. Zu den Stützen zählen Keeper Kevin Rombach, Tobias Clauß, Oliver Stierle (früher u.a. Stuttgarter Kickers), natürlich Kevin Dicklhuber, der sich bestimmt auf den Trip in die alte Heimat freut, dazu der in Balingen gesperrte Franco Petruso (sah gegen Pforzheim gelb-rot), Domenico Botta oder auch Maximilian Ziesche.

Respekt ja, Angst nein: Die TSG Balingen muss sich nicht verstecken! Schließlich blieb man zuletzt fünf Mal ohne Niederlage (vier Siege, ein Unentschieden), arbeitete sich bis auf Platz vier vor und wird dieses Württemberg-Derby mit breiter Brust angehen. Es bedarf sicher einer Steigerung gegenüber dem Offenburg-Spiel, das recht glanzlos mit 2:0 gewonnen wurde – doch dazu ist die Truppe fähig; siehe Walldorf, Sandhausen, Neckarelz oder Ravensburg.

Bereits jetzt wollen wir Sie auf die kommenden Termine hinweisen: An Allerheiligen (1. November, 14 Uhr) steht das WFV-Pokal-Achtelfinale beim FV Olympia Laupheim auf dem Programm, nächsten Sonntag (14.30 Uhr) geht es zum KSC 2 in den Karlsruher Wildpark, dann folgen nacheinander die beiden einzigen Freitagabend-Heimspiele vor der Winterpause gegen den SC Freiburg 2 (11. November, 18 Uhr) und den SSV Reutlingen (18. November, 19 Uhr).

Und immer dran denken: Wir sind die TSG, wir geben niemals auf!

Zurück